Die Gemeinde Töpen mit etwa 1160 Einwohnern liegt im bayerischen Vogtland, Landkreis Hof, Oberfranken. Töpen ist bekannt durch den OT Mödlareuth mit dem Deutsch-Deutschen Museum und der Lage direkt an der alten innerdeutschen Grenze. Diese grenznahe Lage am „Drei-Freistaateneck Bayern, Thüringen, Sachsen“ verhinderte über viele Jahre hinweg eine positive Entwicklung. Nach der Wiedervereinigung verbesserte sich die Verkehrssituation durch den Ausbau der Autobahnen A9 nach Berlin und A72 nach Plauen. Die Gemeinde schaffte es durch eine entsprechende Gewerbepolitik zwei Großbetriebe mit ihren Zentral- und Auslieferungslagern anzusiedeln und damit über 500 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Eine Pilotstudie für die im Jahr 2002 eingeleitete Dorferneuerung ergab trotz positiver wirtschaftlicher und infrastruktureller Bedingungen eine rückläufige Bevölkerungszahl und einen Gebäudeleerstand im Ortskern von über 20%. Die Beseitigung dieser Missstände hatte die oberste Priorität bei der Dorferneuerung.
Meilensteine
Einer der wichtigsten Meilensteine war die 2002 eingeleitete Dorferneuerung und das Ergebnis der Pilotstudie, welche auf die dringendsten Probleme aufmerksam machte.
Weitere Meilensteine waren:
- Besuch von Seminaren an der Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim
- Anordnung eines einfachen Flurneuordnungsverfahrens mit den Hauptzielen Wegebau und Landschaftspflege
- Gründung von Arbeitskreisen
- Sanierung des Herzstückes im gesellschaftlichen Leben: die „Alte Schule Töpen“
- Einrichten einer gemeindlichen Gebäudebörse um den Vertrieb, Vermittlung und Verkauf von Wohnraum und Grundstücken zu koordinieren
- Konzeption und Umsetzung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) „Bayerisches Vogtland“
- Gründung des Jugendtreffs in Töpen mit Beteueungsangebot
- Neubau des Jugendhauses (2010); Gründung des Jugendverein House Töpen e.V. (2011)
- Öffentliche Anerkennung:
- Silbermedaille für den OT Isaar im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ (2004)
- Preisträger im Aktionsprogramm Dorf vital in der Kategorie „Anerkennung“ (2007)
- Preisträger im Wettbewerb "Familienfreundliches Oberfranken 2011" in der Kategorie "Gemeinden, Städte, Märkte, Landkreise und Hochschulen" (2011)
Resümee
Das Beispiel der Gemeinde Töpen verdeutlicht, dass selbst hervorragende wirtschaftliche Zahlen und viele Arbeitsplätze nicht automatisch zu einer steigenden Attraktivität der Gemeinde führen. Dennoch konnte Töpen den negativen Ruf aus der Vergangenheit erfolgreich abschütteln.
Dazu half ein abgestimmtes Maßnahmenkonzept und die starke Einbeziehung der Bürger. Oberste Priorität hatte die Stärkung der baulichen, sozialen und funktionalen Zusammenhänge. Durch die Dorferneuerung ist es gelungen bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln und eine Verantwortungsgemeinschaft mit allen Generationen aufzubauen. Durch das ILEK "Bayerisches Vogtland" wurde der Grundstein für den Aufbau einer regionalen Identität gelegt, der bei konsequenter Umsetzung der Handlungsempfehlungen hilft, die regionale Wertschöpfung zu steigern.
Die aktive Auseinandersetzung der Gemeinde mit der demographischen Entwicklung führte zu einem Miteinander von Gemeinde, Bürgerschaft und Jugend. Das umfassende kulturelle und soziale Programm für die Jugendlichen strahlt in die Nachbargemeinden und stärkt das Miteinander aller Generationen. Ein Erfolg dieser Zusammenarbeit ist der Jugendtreff Töpen, der im Wettbewerb "Familienfreundliches Oberfranken 2011" ausgezeichnet wurde.
Ansprechpartner
1. Bürgermeister Alexander Kärzel
Schleizer Straße 30
95183 Töpen
Tel.: 0 92 95 / 3 12
Fax: 0 92 95 / 91 31 35
gemeinde@toepen.dewww.toepen.de